Justin Wolf rückt Toni Martin auf den Pelz

Was war das für eine Leistung. Sieben Wochen nach dem schweren Autounfall auf dem Weg zu einem Bundesligarennen im Erzgebirge, fuhr Justin Wolf (Team Bike Aid) im Zeitfahren der Deutschen Meisterschaften auf einen starken fünften Platz.

Den Rückstand auf den viermaligen Weltmeister Toni Martin verkürzte er dabei in den vergangenen drei Jahren von knapp viereinhalb Minuten auf eineinhalb Minuten. Und das mit diesen Vorzeichen.

„Ich hatte vor der dem Unfall eine deutlich bessere Form als im vergangenen Jahr. Durch die Unfallfolgen konnte ich natürlich 10 Tage gar nicht, und dann knapp zwei Wochen nur minimal trainieren. Erst drei Tage vor der DM war dann eine richtige Belastung auf der B1 möglich. Da habe ich gemerkt, dass ich doch noch ganz gut drauf war“, so Wolf nach dem Rennen.

Die Zeitfahr-DM, hatte er sich selbst als Ziel gesteckt und speziell darauf vorbereitet. Die Teilnahme war mehr als nur gefährdet. Er kämpfte sich Schritt für Schritt zurück, feierte letzte Woche in Frankreich bei der Route d`Occitanie (2.1) sein Comeback und zeigte bei der DM im Zeitfahren auf dem 35 Kilometer Kurs von Spremberg eine starke Leistung, auch wenn die Wattwerte noch nicht so waren wie gewünscht

“Ich habe mich am Anfang erst einmal ein wenig zurück gehalten. Direkt hinter mir war Nils Politt an den Start gegangen. Es war klar, dass er irgendwann rankommen würde. Ich habe mich dann hinter ihm festgebissen und konnte den Abstand an den Wellen teilweise noch ein wenig reduzieren. Ich wusste, dass ich dann immer noch gut im Rennen war. Am Ende fehlten 24 Sekunden auf die erhoffte Medaille. Wäre die Meisterschaft eine Woche später gewesen, dann hätte es gepasst.“

Die 35 Kilometer legte Wolf in einer Zeit von 40:34 Minuten zurück – ein Schnitt von mehr als 50 Km/h. Eine bärenstarke Leistung, mit der er sich dann am Ende wenigsten mit dem Sieg in der gleichzeitig ausgetragenen Bundesligawertung trösten konnte.

 

 

RSV-Frauen dominieren die Deutsche Meisterschaft

Mit Tatjana Paller, Franziska Koch (Maxx-Watersley) und Charlotte Becker (FDJ-Nouvelle) gingen gleich drei Frauen aus dem RSV Unna beim schweren Straßenrennen auf dem Sachsenring an den Start.

Tatjana Paller war in diesem Jahr nur bei wenigen Rennen am Start. Insofern war es ungewiss, was sie würde leisten können. Am Start war es dann eigentlich wie immer – sie ließ sich nicht lange bitte und schon enteilte sie dem Feld. „Die Strecke war schon sehr besonders. Ich wusste, dass ich bei den Abfahrten vorne sein musste, um nicht den Anschluss zu verlieren.“ Auch wenn sich weitere Fahrerinnen zu ihr gesellten, war der Ausreißversuch nur von kurzer Dauer. „Ich habe es dann später noch einmal versucht. Es war eigentlich eine gute Gruppe zusammengekommen. Leider waren die beiden großen Profiteams nicht vertreten, so dass diese hinten dann das Loch wieder zufuhren.

Das Feld reduzierte sich von Runde zu Runde. Kurz vor dem Rennende waren es nur noch vierundzwanzig Fahrerinnen auf der Strecke. Darunter eben alle drei Frauen aus dem RSV Unna. „Unsere Bedingungen waren eigentlich noch ganz gut, da wir bereits um 08:00 Uhr starten mussten. Für meine erste Deutsche Meisterschaft hatte ich mir schon einiges vorgenommen“, so Franzi Koch. Dafür hatte sie unter anderem zwei Tage vorher auf die DM im Zeitfahren verzichtet. Am Ende konnten wir uns in der letzten Runde noch einmal zu siebt vom Rest ein wenig absetzen. Den Spurt habe ich dann ein wenig verpennt. Die Zielgerade war kürzer als ich sie in Erinnerung hatte. Dadurch kam ich leider nicht weiter nach vorne“

Am Ende wurde Franzi bei ihrer ersten Frauen-DM Vierte. An ihrem Hinterrad fuhr Charlotte Becker ins Ziel. „Ich hatte kurz vor der DM nicht damit gerechnet, dass es so gut gehen würde. Der Eichenprozessionsspinner hatte sie stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Start war wenige Tage vor dem Rennen fraglich. Sie wollte aber unbedingt fahren und kam dann mehr als zufrieden in Ziel. Tatjana Paller rundete das starke Ergebnis mit ihrem neunten Platz ab.

 

 

 

Nachwuchs mit weiterem Dreifach-Sieg

In Bielefeld gingen einige der Nachwuchsfahrer an den Start. Jonathan Müller gewann dabei den Vereinsinternen Sprint vor Colin Plich und David Sechmann. Sie waren die einzigen Starter im Feld der U13, die mit der Altersklasse U15 mitfahren konnten. Am Ende war es dass ein lange offenes Rennen mit einem knappen Ausgang.

 

 

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos: RSV Unna

 

 

 

 

 

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