Parallel zur Profi-Meisterschaften, die in Erfurt ausgetragen wurden, fanden am Sonntag die Deutsche Straßen-Meisterschaft des Radsport Nachwuchses im hessischen Nidda statt.
Bei der nicht meisterschaftswürdig organisierten Deutschen Nachwuchsmeisterschaft gab es schon im ersten Rennen Unstimmigkeiten. Franziska Koch vom RSV Unna wollte hier ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Sofort nach dem Start des 68 km Rennens konnten sich die 4 besten Nationalfahrerinnen, mit Franzi Koch, vom Rest des 60 Fahrerinnen umfassende Feld lösen. Diese 4 Besten des BDR machten die Medaillen unter sich aus. Franzi eröffnete 250 m vor dem Ziel den Endspurt und wurde auf den letzten Metern von Katharina Hechler,Oberhausn/ Baden, die sich nur wenig an der Führungsarbeit beteiligt hatte, attackiert. Der Sprecher rief Franzi Koch als Siegerin auf, aber 10 Minuten später wurde der Zieleinlauf von der Jury korrigiert, und Hechler zu Siegerin erklärt. Nach fast 1 stündiger Beratung, auf dem Zielfilm war nichts zu erkennen, blieb die Jury bei ihrem Urteil – Siegerin Katharina Hechler-. Der Protest des RSV, der mehrere Beweisfotos vorlegte, wurde abgelehnt und auf das Sportgericht verwiesen. „Lotti“ Voß kam „unter Wert“ geschlagen auf Platz 26 ins Ziel.
Das Rennen der Junioren ging über 137 km und hier gehörten Jon Knolle und Felix Happke zu den Mitfavoriten auf eine Medaille. Jon Knolle, der ,ehrfach versucht dem Feld zu enteilen, konnte in dem Massenspurt bei über 160 Startern mit Platz 25 ins Ziel kommen. „Sprinter“ Felix Happke erwischte es auf der Abfahrt kurz vor dem Ziel als ein Mitstreiter sein Vorderrad tuschiert und er mit schleifenden Rad den Spurt fahren musste. Trotzdem schaffte der junge Nationalfahrer mit Platz 8 eine Top Platzierung herauszufahren. Eine Medaille war unter diesen Umständen nicht möglich. Bei der männlichen Jugend gehörte Michel Heßmann zu den aussichtsreichsten Fahrern. 3 km vor dem Ziel war der Traum von einer Medaille ausgeträumt. Die schlecht abgesicherte Rennstrecke mit „Lübecker Hütchen“ verursachten mehrere Stürze, in der Michel verwickelt wurde. Aus der Traum vom Podium. Bei der Profi Meisterschaft in Erfurt holte sich Aaron Grosser seinen bisher größten Erfolg seiner noch jungen Karriere.
Mit Platz 11 in einem Profi Rennen mit den Weltstars Andre Greipel, Marcel Kittel, Jon Degenkolb und Toni Martin und weiteren 230 Profi Fahrern war dies ein Wahnsinnserfolg des schnellen Mannes vom RSV Unna. Die 215 km wurden mit einem Schnitt von 47,42 km/h absolviert, das bisher längste und schnellste Rennen das der 19 jährige bisher absolviert hat. Am letzten Sonntag in Berlin ist er noch bei der U 23 Meisterschaft in aussichtsreicher Position gestürzt. Aaron: „Platz elf bei so einer Profi-Elite-Konkurrenz ist der helle Wahnsinn auch wenn ich nicht aufs Treppchen gekommen bin“, so Grosser, der nicht vergaß, seinen Kollegen aus dem Team Sauerland zu danken: „Die Mannschaft hat super gearbeitet. Ohne die Jungs wäre ich nicht so weit vorne gelandet. Es ist ein irres Gefühl, mit 19 Jahren da vorne reinzufahren. Es war ein hartes Rennen, am Ende habe ich schon Sterne gesehen“, sagte Aaron nach dem Zieleinlauf ausgepumpt, aber überglücklich. Ebenfalls im Spitzenfeld mit einer starken Leistung kam Lukas Löer als 42. Ins Ziel.
Bei den Frauen, die in Erfurt auf dem gleichen Kurs das Meisterschaftsrennen bestritten, konnte sich „Lotte“ Becker nach ihrer Virus Erkrankung, sie hatte „Pfeiffersches Drüsenfieber“, mit Platz 5 hervorragend schlagen. Hier siegte die Europa und Weltmeisterin Mike Kröger. Beim Zeitfahren am Freitag vor der Straßenmeisterschaft die im Thüringer Wald in Streufdorf ausgetragen wurde, konnte der „echte Amateur“ Justin Wolf inmitten der Profi Elite unter 60 Fahrern den 23 Platz und Lucas Liß den 19. Platz belegen. In der U 23 holte der Bergkamener (RSC Werne) Jan Tschernoster mit dem hervorragenden 2. Platz die Silbermedaille.
Erfolgreich bei den Top Profis: Jan Tschernoster , Aaron Grosser und Lukas Löer.
Franzi Koch: Enttäuscht nach der Jury Endscheidung.
Endspurt der weiblichen Jugend bei der DM: Franzi Koch re.
Text und Fotos: RSV Unna