Was ist das für eine Saison für Michel Heßmann. Der Deutsche Zeitfahrmeister der Junioren konzentrierte sich in diesem Jahr auf sein Abitur. „Wir mussten das Training im Winter umstellen. Ich bin kürzere Einheiten auf der Zwift-Rolle gefahren, dafür aber intensiver.“
Nachdem er zu Monatsbeginn den Nationen Cup in Tschechien auf dem vierten Platz in der Gesamtwertung beendete, fuhr er nun in der Bundesliga in Dautphe ein fantastisches Rennen. „Es war auf dem welligen Kurs von Beginn an ein schnelles Rennen. Als es dann ins Finale der letzten Runden ging, konnte ich mich mit Marco Brenner absetzen. Es war hart, aber wir hatten schnell mehr als eine Minute an Vorsprung herausgefahren. Am Ende war Brenner dann tatsächlich der Stärkere im Sprint. Mit Platz 2 bin ich sehr zufrieden.
Danach ging es dann unmittelbar zum nächsten Nationen Cup nach Frankreich in die Bretagne. Gleich auf der ersten Etappe gelang es Michel Heßmann, sich mit vier weiteren Fahrern abzusetzen. Als Vierter fuhr er im Zielsprint nur knapp am Podest vorbei. Die zweite Etappe nutzte Heßmann dann zu seinem großen Coup. Der Deutsche Zeitfahrmeister und Vierte der WM ging konzentriert in das nur sieben Kilometer kurze Zeitfahren. „Eigentlich brauche ich längere Distanzen. Die Strecke kam mir aber entgegen und die Form scheint wirklich gut zu sein. Das es dann so ein Wahnsinn wird und ich endlich einmal ganz oben auf dem Treppchen stehen durfte, das ist schon krass.“ Heßmann gewann mit diesem Zeitfahren zum ersten Mal ein internationales Rennen. Dabei setzte er sich mit 9 Sekunden gegen den Briten Hayter und 10 Sekunden gegen Mannschaftskollege Ballerstedt durch. Mit diesem Sieg zog Heßmann erstmals das Führungstrikot der Rundfahrt über. „Es war auf der Schlussetappe schon wichtig für uns, das Trikot zu verteidigen. Die gesamte Mannschaft hat sich für mich eingesetzt, dass mir dann am Ende ein Platz im Hauptfeld reichte.“ Michel Heßmann gewann die Rundfahrt am Ende mit 17 Sekunden Vorsprung vor dem Briten Watson und 23 Sekunden vor dem Norweger Johansson.
Jonathan Müller schlägt den niederländischen Meister
Endlich hat es geklappt. Damit hatte im Team des Nachwuchses des Rad Teams Stadtwerke Unna niemand gerechnet. In Refrath gelang es Jonathan Müller, nach einer starken Mannschaftsleistung, den Niederländischen Meister Victor Kroesbergen im langgezogenen Sprint zu schlagen. „Wir waren heute mal nur mit drei Fahrern am Start. Dennoch haben wir die Fahrer so eingestellt, dass sie das Rennen bestimmen sollten. Das ist natürlich schwierig, wenn man einen so talentierten und starken Gegner wie den Niederländischen Meister Kroesbergen im Feld hat. Jeden Angriff haben die Jungs immer wieder abgewehrt und dann versucht, eigene Akzente zu setzen. Dabei haben sich unsere Fahrer traumhaft ergänzt“, so Trainer Tobi Müller. Schnell waren die Fahrer von Beginn an unterwegs. Immer mehr verloren den Kontakt, bis die sechsköpfige Spitze um Kroesbergen und die Unnaer Müller, Plich und Sechmann stand. Colin Plich und David Sechmann versuchten mit ihren Attacken am Ende noch einmal eine Entscheidung zu ihren Gunsten herbei zu führen. Die Konkurrenz ließ sich aber nicht mehr abschütteln. Auf der langen Zielgerade kämpften Kroesbergen und Jonathan Müller Schulter an Schulter. Am Ende war es Jonathan, der die größeren Reserven hatte und mit einer halben Radlänge Vorsprung gewann. Colin Plich (4.) und David Sechmann (6.) rundeten das starke Ergebnis ab.
Bereits drei Tage zuvor mussten sie die Fahrer in Hamminkeln messen. Mit sechs Startern in der U13 stellte der RSV Unna das mit Abstand größte Team. Hier gewann Victor Kroesbergen mit deutlichem Abstand das Rennen. Der Spurt um die nächsten Plätze war ein reines Duell in den weißen Stadtwerke Unna Jerseys. Während Jonathan auf Platz zwei fuhr, gelang es Daniel Hühner zum ersten Mal, auf das Podest zu springen. Nachdem er seinen Teamkollegen David Sechmann auf den vierten Platz verwies, nahm er noch etwas schüchtern den Pokal entgegen. Marc Nentwich (8.), Niklas Twiehaus (9.) und Tom Wendel (12) fuhren lange in der Spitze mit und konnten sich am Ende ebenfalls für ihre starke Leistung belohnen.
In der Klasse U11 war die Entscheidung früh gefallen. Bei hohem Tempo fuhren sich die Starter auseinander, so dass das Rennen einem Einzelzeitfahren glich. Mit Paul Wendel (2.), Josefine Wendel (3.), Nuria Müller (4.) und Daniel Nentwich (5.) zeigten die RSV-Fahrer/Innen ihre bestechende Form. Die Fahrweise zeigte den Zuschauern gerade hier, dass Radsport richtig Freude machen kann.
Text und Fotos: RSV Unna