Deutsche Radsportmeisterschaften in Baunatal und Queidersbach

Die „Deutschen Radsportmeisterschaften“ auf der Straße wurden an diesem Wochenende in Baunatal bei Kassel (Profis, Frauen und U 23), und in Queidersbach bei Kaiserslautern ausgetragen.

Als einer der wenigen Vereine in der BRD hatten sich vom RSV Unna 10 Sportlerinnen und Sportler für diese Meisterschaften qualifiziert.
Es begann am Freitag mit den Titelrennen im Zeitfahren in Baunatal. Im Frauenrennen gab es den Sieg der Titelverteidigerin Lisa Brennauer vor der Weltklassesportlerin Trixi Worrak. Mit einer starken Fahrt holte Charlotte Becker, seit 19 Jahren RSV Mitglied, die Bronzemedaille und unterstrich damit ihre gute Form der letzten Wochen. Am Samstag beim Straßenrennen gab es wieder den Sieg von Brennauer vor Worrak und Charlotte Becker wurde kurz vor dem Ziel vom heranrasenden Feld gestellt und konnte dennoch den 4. Platz belegen.

Im Zeitfahren der U23, hier ging erstmals in seiner Laufbahn Lukas Löer bei der Männer DM an den Start. Das 19jährige Nachwuchstalent des RSV Unna kam auf den 22. Platz unter 80 gestarteten Fahrern.

Am Sonntag fand das Straßen-Rennen der Profis über 206 km statt. Für Lukas Löer war dies eine große Herausforderung. noch nie hatte ein Rennen über eine solche Distanz gefahren und das mit Fahrern der Profi – Weltelite. Auch für Lucas Liß, der in der kommenden Woche in Polen beim Weltcup auf der Bahn eingesetzt wird, war dies eine harte Prüfung.

250 Starter kämpften um den Titel des „Deutschen Profi-Meisters“. In diesem Riesenfeld gingen die deutschen Top-Profis an den Start, die in der kommenden Woche bei der „Tour de France“ wieder Etappen gewinnen wollen. Andre Greipel gewann vor John Degenkolb. Rund 40 Fahrer kämpften zum Schluss um die Medaillen. In diesem Spitzenfeld war sensationell auch Lukas Löer, der 500 m vor dem Ziel bei einem „Gerangel“ mit defektem Vorderrad den Sprint einstellen musste. Er rollte dann nur auf Platz 86 ins Ziel. Lucas belegte Platz 52.

Kälte, Sturm und Regen, ein enorm schwerer 14 km Rundkurs im Pfälzer Wald, erwarteten die jungen Radsport Talente bei den „Deutschen Straßenmeisterschaften“ in Queidersbach bei Kaiserslautern.

Die Junioren, mit Aaron Grosser, mussten früh um 9.00 bei kalten Temperaturen und Dauerregen auf dem schweren Rundkurs 130 km fahren. Eine Distanz, die Aaron bisher noch nie im Rennen bestritten hatte Dennoch ging er mit einer unbeschreiblich Kampfmoral in dieses Meisterschaftsrennen. 250 Fahrer nahmen das Rennen auf und nur 57 kamen ins Ziel.

Mit dem Ziel: „Heute hole ich mir eine Medaille“, ging er in diese enorm schwere Prüfung. Nach 30 km bildete sich die erste Spitzengruppe und Aaron Grosser war dabei. 20 km hielt sich diese 9 Fahrer Spitze vorne, als das große Feld wieder aufschloss. Auch bei der 2. vielversprechenden Spitzengruppe hatte Aaron aufgepasst und mischte wieder vorne mit. Jeder rechnete mit einer Vorentscheidung. Aber auch diese Gruppe wurde gestellt. Sofort fuhren wieder 10 Fahrer mit den Top Favoriten aus dem Restfeld ab und wieder war Aaron in dieser Spitzengruppe. Jetzt war die Entscheidung gefallen. 40 km mussten noch gefahren werden. 10 km vor dem Ziel musste Aaron für seine kräfteaufreibende Tempoarbeit Tribut zahlen. 100 km fuhr er in den Spitzengruppen im Wind. Die Kälte und der Krafteinsatz bei der Führungsarbeit machten sich jetzt bemerkbar. Er musste die Spitze ziehen lassen. „Ich spürte nichts mehr, aber lieber vorne sterben als hinten nichts erben“ war sein Kommentar. Auch das Restfeld, in dem rund 50 Fahrer fuhren und über 4 Minuten zurück lag, überrollte ihn an der 1000 m Marke. Platz 54 war dann das Ergebnis nach einer großen radsportlichen Vorstellung. Völlig entkräftet stieg er vom Rad.

Der Bundetrainer, der das Rennen im Begleitfahrzeug beobachtete, lobte nach dem Rennen die starke Fahrweise des jungen Sportler vom RSV Unna „ Diesen Kämpfer werde ich sich wieder bei einem Rennen der Nationalmannschaft einsetzen

Eine starke Vorstellung hinterließen die beiden U 17 Jugendfahrer Jon Knolle und Luca Felix Happke, die sich im Feld der130 Starter hervorragend behaupteten.
Hinter einer 4 er Spitze kam Felix Happke im Zielspurt des Feldes auf Platz 2 und wurde damit Gesamt 6. Jon Knolle versuchte immer wieder dem Feld davon zu fahren. Er kam mit der gleichen Gruppe wie Felix auf Platz 21 in Ziel. Für die „Jüngsten“ des RSV war die Qualifikation zur „Deutschen“ ein schon ein besonderer Erfolg. „Durchkommen hieß die Parole. Dies gelang nur dem „Kleinsten“ Vincent Sarad, der unter 160 Schülern den Platz 104 belegte. Carlotta Voß (Defekt) und Joel Fontayne erreichten das Ziel, wie viele vor ihnen, nicht.

 

 

Charlotte Becker wieder bei einer DM auf dem Podium

Charlotte Becker wieder bei einer DM auf dem Podium

 

Aaron Grosser mit letzter Kraft ins ZielMit letzter Kraft ins Ziel: Aaron Grosser

 

 

 

 

 

Text und Bilder: Reinhard Böhm (RSV Unna)

 

 

 

 

 

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