Heßmann Deutscher Vizemeister im Zeitfahren

Am Freitag letzter Woche saß er noch mit Bürgermeister Werner Kolter zusammen und sprach über seine persönlichen Erwartungen zum Zeitfahren bei den Deutschen Meisterschaften in Hannover.

„Ich fühle mich gut und möchte meinen vierten Titel bei Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr gewinnen. Sicherlich wird man einen Schnitt von nahezu 45 km/h fahren müssen“, so der 16-Jährige.

Die Vorbereitung vor Ort lief so wie bei jedem Zeitfahren in diesem Jahr. Frühzeitige Anreise, Material zusammen bauen und prüfen und dann eine Streckenbesichtigung. Anschließend dann ein wenig Ruhe und das richtige Essen zur rechten Zeit. Eine Stunde vor dem Start geht es dann auf die Rolle. Erst warm fahren, dann Krafteinheiten und zum Schluss den Puls noch einmal in die Höhe bringen. Landestrainer Robert Pawlowski kann sich auf Michel verlassen, dennoch geht sein Blick immer mal wieder herüber. Alles passt.

Um 17:12 Uhr geht Michel als 112. auf die 10,4 Kilometer lange Strecke. Flach und ohne Herausforderung in Sachen Technik. Weitere fünf Fahrer folgen ihm dann noch. „Es sollte sein wie immer. Ich wollte schnell in Fahrt kommen, ohne dabei zu überziehen. Dennoch musste ich früh feststellen, dass meine Beine nicht richtig gut waren. Der Kopf konnte aber auch nicht mehr gegensteuern. Spätestens als ich an der Wende schon früher als sonst ausrollen lies war klar, dass heute nicht alles lief wie ich es in diesem Jahr gewohnt war.“ Nicht so gut lief war dann die zweitbeste Zwischenzeit von 117 Fahrern.

Ich habe immer wieder versucht Tempo aufzunehmen. Im Ziel war ich schon sehr enttäuscht. Es war die zweitbeste Zeit. Dennoch hatte ich mir mehr vorgenommen, auch wenn ich mit einem Schnitt von fast 46 km/h sehr schnell unterwegs war.

Manchmal dauert es ein wenig, bis die Enttäuschung weicht und sich Zufriedenheit einstellt. „Ich habe mir nach dem Rennen Gedanken gemacht. Ich bin mittlerweile froh über eine tolle Silbermedaille. Ich hätte vor dem Rennen nie gedacht, dass all die Reisen und Rennen auf internationaler Ebene mir so viel abverlangt haben. Im Grunde bin ich das ganze Jahr auf einem Spitzenniveau gefahren. Zeit mich auszuruhen und einmal neu aufzubauen hatte ich nicht. Ich muss aber auch sagen, dass Tobias (Buck-Gramcko) ein tolles Zeitfahren hingelegt hat. Er kannte die Strecke und war eben drei Sekunden schneller. Er ist eben auch ein starker Zeitfahrer, der zu Recht gewonnen hat“, so Michel Heßmann mit drei Tagen Abstand zum Rennen.

 

RSV Unna in Werne stark vertreten

Mit dem RSC Werne trat am letzten Wochenende ein heimischer Verein in den Vordergrund. Wie seit Jahren wurde den heimischen Sportlern eine tolle Möglichkeit geboten, einmal ein Rennen vor der Haustür zu fahren. Mit einer besonders persönlichen und emphatischen Note treten die Verantwortlichen auf und machen für den Sport viele Dinge möglich.

Nur so konnte der RSV Unna wieder Siege im eigenen Kreis einfahren. Im Hauptrennen der Elitefahrer über 73 Kilometer begann es so, wie es sich kein Sportler wünscht. Die ersten 15 Minuten öffneten sich alle Pforten und es schüttete aus allen Kübeln. Dennoch waren es immer wieder die Fahrer des RSV Unna, die Akzente setzen konnten. Immer wieder war es Justin Wolf der attackierte, ohne dass es eine Gruppe gab, die sich entscheidend lösen konnte. Zehn Runden vor Schluss klappte es dann doch. Sechs Fahrer, darunter Felix Happke konnte sich entscheidend absetzen. Am Ende war es der kleinste im Feld, der den größten Spurt auf die Straße brachte und siegte. Dabei kam das Feld auf der langen Zielgeraden noch beängstigend nach heran. Hier gewann mit Aaron Grosser der nächste Fahrers des RSV den Spurt des Feldes.

Zuvor hatte bereits Jon Knolle einen starken zweiten Platz belegt. Letztlich war am Ende der Übermacht aus Gütersloh knapp unterlegen. Einen zweiten Platz belegte auch Tatjana Paller. Frühzeitig löste sie sich mit Stephanie Paul aus dem Feld. Fortan gaben sie derart Gas, das es dem Feld, trotz aller Anstrengungen, nicht mehr gelang die Spitze einzuholen. „Ich habe früh den Spurt angezogen und mich lange Zeit gefragt, warum Stephanie nicht kommt. Kurz vor der Ziellinie war sie dann aber doch da und leider den entscheidenden Tick schneller“, so eine zufrieden Tatjana Paller.

Sven Harter und Sohn Luca versuchten in ihren Rennen alles. Am konnten sie sich dann jeweils über den fünften Platz freuen. Dies sorgte für Zufriedenheit auf der Rückreise. Die Trainingsgruppe des RSV Unna war in Werne durch Colin Plich vertreten. In diesem Jahr noch ohne Lizenz fuhr er in Werne im Hobbyrennen der Kinder. Am Ende stand ein überraschender erster Sieg, der seine Grundlage im regelmäßigen Training und persönlichen Willen hat. Dies gibt ihm und dem restlichen Team Motivation.

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos: RSV Unna

 

 

 

 

 

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