Am Dienstagmorgen fiel für Michel Heßmann vom RSV Unna der erste Startschuss bei den Weltmeisterschaften in Innsbruck.
Nach 27,8 Kilometern und einer Fahrzeit von 35:03 Minuten überfuhr er mit der viertschnellsten Zeit den Zielstrich.
Dienstagmorgen 11:52 Uhr in Wattens, in unmittelbarer Nähe zu den Swarowski Werken, wurde für Michel Heßmann die Zeit herunter gezählt. Fünf, vier, drei, zwei, eins und dann ging es von der Startrampe auf die ersten Meter der 27,8 Kilometer in Richtung Innsbruck. Die Bilder vom Start zeigten einen nervösen aber auch fokussierten Michel Heßmann, den deutschen Meister im Einzelzeitfahren.
„Ich war die Tage davor schon ganz schön nervös. Es ist hier alles noch einmal viel größer und professioneller als bei der EM. Du kommst nur mit Berechtigung an die Orte und überall ist einfach viel los. Das ist der Wahnsinn.“
Trotz Temperaturen von unter 10 Grad kam er die ersten Meter gut ins Rennen. „Mein Trainer hatte mir einen Plan gegeben. Den konnte ich bis zur Zwischenzeit gut umsetzen.“ Nach 18,1 Kilometern kam der junge Mann als Drittletzter Starter zur Zwischenzeit. Während zuhause alle mitfieberten zeigte er schon hier, dass er in der Weltelite angekommen ist. Platz vier in der Zwischenzeit, fast zeitgleich mit dem Dritten. Jeder wusste, dass es nun darauf ankommen würde. Die zweite Rennhälfte hatte es in sich. Sie hatte kurze aber giftige Steigungen und ein sehr welliges Profil. „Ich habe hier plötzlich meinen Rhythmus verloren. Gerade bergab habe ich Zeit eingebüßt. Immer wieder habe ich aufgehört zu treten. Ich weiß nicht warum, aber diesen Fehler mache ich immer wieder. Viel langsamer als ich bergab gefahren bin, kann man eigentlich nicht fahren.“
Das, was nach Enttäuschung klingt, war es dann aber doch nicht. „Ich habe schon viele Glückwünsche erhalten. Mir ist dadurch inzwischen klar geworden, dass ich eine klasse Leistung gezeigt habe. Ich bin wahnsinnig stolz auf diesen vierten Platz bei meiner ersten WM. Ich weiß jetzt auch, dass ich mich für das kommende Jahr noch weiter steigern kann. Das ist auch ein gutes Gefühl.“
Am Donnerstag geht es für Michel dann ins Straßenrennen. „Da werde ich wohl für Mayerhofer arbeiten. Der dürfte der Stärkste von uns sein und eine gute Medaillenchance haben. Bei meinem Gewicht dürften die vielen Anstiege für mich zu schwer sein. Ich freue mich aber schon darauf, hier noch einmal am Start stehen zu können.“
Zuhause, beim RSV Unna, wurde gefeiert. „Wir sind stolz über die Leistung die Michel gezeigt hat. Es ist eine schöne Bestätigung für unser Engagement im Nachwuchsbereich“, so Hans Kuhn. Wir drücken jetzt noch ihm für Donnerstag und Charlotte Becker für Samstag im Straßenrennen die Daumen. Dann heißt es wieder mitfiebern vor dem Fernseher.
Text und Foto: RSV Unna