Bergkamen will seine Radsporttradition wieder aufleben lassen.
Am 23. Juni geht es am Fronleichnamstag um die Westfalenmeisterschaft.
Sie kamen mit dem Fahrrad, nein, natürlich mit dem Rennrad, ihrem Sportgerät, in das Bergkamener Rathaus, um mächtig die Werbetrommel zu rühren für den „Großen Preis der Stadt Bergkamen“, der am 23. Juni (Fronleichnam) gleichzeitig als Westfalenmeisterschaft auf einem Rundkurs rund um das Rathaus ausgefahren wird. Ein Trainingsstopp der beiden Deutschen Meister, Justin Wolf und Philipp Turner vom Rad Sport-Verein Unna, ihr Bergkamener Clubkamerad Jaron Islinger sowie Jan Tschernoster, Bergkamener Radsportler vom RSC Werne.
Einer fehlte, der eigentlich am 23. Juni vor seiner Haustür auch in die Pedalen treten möchte: Lucas Liß, der mehrfache Medaillengewinner bei Welt-, Europameister und Deutschen Meisterschaften, wurde gestern im Dortmunder Krankenhaus an den Mandeln operiert, wird aber bei den „Westfälischen“ starten. Die Konkurrenz für den Bergkamener Lokalmatador in seiner Klasse, der Eliteklasse, indes ist groß wie auch in den anderen vier ausgefahrenen Wettbewerben, die ab 12.30 Uhr und bis 17.30 Uhr mit Start und Ziel am Marktplatz abgeschossen werden. Rund 400 Fahrer/innen aus den drei Bezirken Westfalen-Mitte, Nord-Westfalen und Ostwestfalen, werden am Start sein.
Günter „Bill“ Schäfer, NRW-Koordinator Straßenrennsport NRW, dankte insbesondere Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer für die bisher schon gute Zusammenarbeit mit der Kommune im Vorfeld der „Westfälischen“. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Man ist offen und ehrlich an die Veranstaltung herangegangen“. Schäfer nahm das Kompliment gerne an. „Die Stadt Bergkamen ist sportinteressiert“, sagte er, „wir wollen allen Sportarten helfen.“ Die Idee zur den Meisterschaften entstand bei der Bergkamener Sportlerehrung, wo Ex-Weltmeister Rudi Altig eine Lanze brach für den Radsport. Schnell konnte man sich im Rathaus für eine Radsport-Veranstaltung erwärmen und will an die früheren Zeiten, in den 70/80iger Jahren, wo viele Radrennen in der Nordbergstadt stattfanden, anknüpfen. Damals federführend und auch am 23. Juni: Reinhold Böhm. Der ist sicher, dass auf dem selektiven 1,6 km langen Rundkurs „bester Radsport geboten wird“.
Nach der Pressekonferenz stiegen die vier Radsportler wieder auf’s Rad, sie spulten ihr Trainingsprogramm weiter ab, um bei der Westfalenmeisterschaft am 23. Juni in bester Form zu sein – und Titel einzufahren. Der Deutsche Meister Philipp Turner: „Eine Westfalenmeisterschaft, ein Titel, der sich gut anhört.“
(Quelle: Der Westen.de)