Am Samstag endete mit dem Rennen am Bilster Berg die Radsport-Bundesliga-Saison.
Mit Jon Knolle und Simon Schmitt im Team des Landesverbandes NRW und Tatjana Paller im Frauenteam D.Velop Cycle Cafe Ladies konnten zwei Mannschafts-Gesamtwertungen gewonnen werden.
Am letzten Renntag fuhr mit Aaron Grosser einer der besten Deutschen Nachwuchssprinter auf den dritten Rang.
Die Strecke am Bilster Berg
Es ist eine beeindruckende und beängstigende Strecke in der Nähe von Bad Driburg. Auf der einen Seite geht es bergauf und auf der anderen bergab. Ruhephasen gibt es hier keine. Eine langgezogene Linkskurve mit 26% Gefälle und der Gegenanstieg mit 21% verlangen von den Fahrerinnen und Fahrern mit 102 Höhenmetern/Runde alles ab. Auf dieser Auto-Test und Präsentationsstrecke wurden bei den Frauen im vergangenen Jahr noch die Deutschen Bergmeisterschaften ausgetragen. In diesem Jahr fuhren alle Klassen hier ihren Saisonabschluss in der Rad-Bundesliga.
Tatjana Paller gewinnt mit dem Team die Rad-Bundesliga
Früh, um 08:30 Uhr, mussten die Frauen und Juniorinnen an den Start. Bei denkbar schlechten Bedingungen, Regen und nur 13 Grad, erfolgte der Start für Tatjana Paller vom RSV Unna. Die Europameisterin im Punktefahren war unmittelbar von der Bundeswehr aus Hannover angereist und hatte kurz vor dem Rennen noch mit technischen Problemen an ihrem Rad zu kämpfen. Die 20 Runden gingen die Frauen zunächst ruhig an. „Jede wusste, dass es ein schweres Rennen mit vielen Höhenmetern werden würde“, so Tatjana Paller nach dem Rennen. Liane Lippert, Profi-Fahrerin aus dem Team Sunweb women, war es dann die attackierte und allein davon zog. Ihr Vorsprung wuchs schnell auf 2 Minuten an. „Wir hatten kein Interesse ihr zu folgen. Unser Ziel war es, die Gesamtwertung und für Wiebke Rodick, die Bundesliga Führende der Frauen, die Einzelwertung abzusichern. Daher war es für uns gut, wenn Lippert vorne bleiben konnte.“ Am Ende musste dann lange gerechnet werden, dann stand fest: Mit dem ersprinteten 6. Platz durch Tatjana Paller blieb ihr Team in der Gesamtwertung Spitze und sicherte sich so mit knappen fünf Punkten Vorsprung die Gesamtwertung der Frauen-Bundesliga. In der Gesamt-Einzelwertung belegte die Bahnspezialistin einen tollen 10. Platz.
Landesverband NRW mit Knolle und Schmitt Meister der Bundesliga
Für Jon Knolle und Simon Schmitt ging es am Bilster Berg zum letzten Mal um Punkte der Junioren Bundesliga. Sie steigen beide im kommenden Jahr in der U23-Klasse in den Sattel. „Wir wussten, dass es ein hartes Rennen für uns werden würde. Immerhin wollten wir zum ersten Mal die Bundesligawertung gewinnen, was viele andere Teams uns schwer machen wollten. Für mich sollte es nach der Enttäuschung, doch nicht mit zur WM zu dürfen, ein würdiger Abschluss in den Nachwuchsklassen werden“, so Jon Knolle nach der Siegerehrung.
Früh setzte sich im Rennen der Junioren eine sechsköpfige Spitzengruppe mit den drei Spitzenfahrern der Bundesligawertung ab. „Ich wollte diesmal erst defensiv fahren, da die Strecke doch sehr kraftraubend ist. Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass die Gruppe durchkommen würde.“ Knolle und Schmitt hielten sich zurück, auch weil die Taktik des Teams vorgab, für die Team-Gesamtwertung den Sieg einzufahren. Die sechsköpfige Spitze um Vize-Weltmeister Niklas Märkl blieb bis zum Ende vorne und machte den Sieg unter sich aus. Hinten zog Knolle den Sprint für sein Team NRW an. Am Ende sicherten Knolle und Schmitt dem Team des Landesverbandes NRW den Gesamtsieg in der Rad-Bundesliga mit winzigen drei Punkten Vorsprung. Für Jon Knolle lief es in der Gesamt-Einzelwertung auch mehr als zufriedenstellend: Platz 9 ist Zeichen einer gleichmäßig starken Leistung über die Saison. Simon Schmitt schloss die Saison im Mittelfeld ab.
U23 Bundesliga-Rennen mit Grosser und Happke
Auch bei den U23 Teams ging es um die Siege der Einzel- und Gesamtwertung. Im Team Sauerland NRW waren mit Aaron Grosser und Felix Happke ebenfalls zwei Fahrer des RSV Unna am Start. Trotz zahlreicher Attacken konnte sich keine entscheidende Gruppe vom Feld lösen. Sie kam es auf der leicht ansteigenden Zielgeraden zum Sprint. Mit Platz drei fuhr Aaron Grosser erneut ein tolles Ergebnis ein. „Endlich habe ich mal wieder Glück gehabt und bin gut in den Sprint gekommen. Das gibt mir zum Ende der Saison noch einmal etwas Vertrauen für die nächste Saison. Dieses Jahr verlief nicht nur nach meinen Wünschen. Das ich bei der Europameisterschaft aber dabei sein durfte und jetzt dieses Ergebnis sind dann die Dinge, die mir ein guten Gefühl geben und mir Mut machen“, so Aaron Grosser nach dem schweren Rennen. Felix Happke kam als 31. ins Ziel.
Text und Fotos: RSV Unna