Nach Platz vier im vergangenen Jahr in Salzburg landete Michel Heßmann bei der Rad WM in Yorkshire mit Platz fünf erneut in der Weltspitze.
„Ich bin mit meiner Leistung und Platz fünf sehr zufrieden. Am Ende lag mir der Kurs doch nicht so wie erhofft. Er war für mein Gewicht zu wellig und damit zu langsam, wie man an den Ergebnissen sehen kann“, so Michel nach dem Rennen.
Früh am Morgen hatte es beim weiblichen Nachwuchs noch geregnet, während die Strecke bei der U19 der Männer immer mehr abtrocknete. Die Hoffnung war groß, dass Michel als drittletzter Starter optimale Bedingungen finden könnte. Michel war die Entschlossenheit schon am Start anzusehen. Schnell und mit Risiko nahm er die erste Kurve nach dem Startpodest. Dann wurde Fahrt aufgenommen, um das Rad möglichst auf Höchstgeschwindigkeit zu bringen.
Bereits vor der ersten Zwischenzeit erkannten die Kommentatoren um Carsten Migels, dass der Wind immer stärker aufkam. Die erste Zwischenzeit bestätigte die Befürchtung. Die Favoriten kamen allesamt mit Rückstand durch die Zeitmessung. Zu Beginn der zweiten Runde war Michels Rückstand weiter gewachsen. „Bei unserer Gruppe kam der Wind immer mehr auf. Es war verdammt hart in diesen Wellen, bei denen es unmöglich war einen Rhythmus zu finden.“ Bei der dritten Zwischenzeit hatte Michel dann plötzlich nur noch sechs Sekunden Rückstand auf die Bronzemedaille, seinen Teamkollegen und Dt. Meister Marco Brenner. Sein Tempo konnte er dann jedoch nicht mehr halten. Am Ende wurde Michel Heßmann Fünfter und konnte damit den amtierenden Europameister Piccolo (IT) hinter sich lassen.
„Wir erholen uns in den kommenden Tagen und dann geht es am Donnerstag im Straßenrennen wieder um ein gutes Ergebnis. Ob ich dann für unsere Sprinter eingesetzt werde oder mit welcher Taktik wir an den Start treten werden wir erst kurz vorher besprechen. Es wird dann hoffentlich nicht mein letzter WM Start sein“, so Michel Heßmann mit einer positiven Zwischenbilanz.
Das Highlight des Tages setzte der Italiener Tiberi. Mit dem ersten Tritt zerstörte er sein Tretlager und rollte nur von der Rampe. Nach 80m war er in die Arme seiner Mechaniker gerollt und bekam ein neues Rad. Dabei verlor er sicherlich 40 Sekunden. Dieses Missgeschick muss ihn umso mehr angespornt haben. Er holte Sekunde um Sekunde auf und siegte am Ende vor dem Niederländer Leijnse und dem deutschen Meister Marco Brenner.
Müller Dritter bei der Landesmeisterschaft
Jonathan Müller wagte sich in Solingen zum ersten Mal in einen Bahnwettbewerb. Im 100m Sprint, den Temporunden und dem Handicap-Rennen ging es für die U13 um den Landesmeistertitel im Omnium.
„Jonathan ist den Sprint schon gut gefahren und lag nur zwei Zehntel hinter dem Sieger. Bei den Temporunden hat er erst abgewartet und ist dann angetreten. Plötzlich war er alleine und hat dann in den folgenden Runden die Punkte eingesammelt. Am Ende stand hier ein deutlicher Sieg für ihn“ so Vater und Trainer Tobi Müller.
Damit ging er mit zwei weiteren Fahrern als Führender in den letzten Wettbewerb. Das Los meinte es da nicht gut mit ihm. Als letzter Starter wurde er gelost und hatte so schon 100m Rückstand, bevor das Rennen begann. Bis auf Rang drei konnte er sich in dieser kurzen Disziplin vorarbeiten. Mehr war nicht drin. Damit gewann er nach Silber im Straßenrennen und Zeitfahren mit Bronze seine dritte Medaille bei Landesmeisterschaften in dieser Saison.
Text und Fotos 2: RSV Unna
Foto 1: Freddy Guérin, directvelo.com