Starker EM-Auftritt von Franzi Koch
Im vergangenen Jahr wurde Franziska Koch vom RSV Unna schon 6. der MTB-EM. In diesem Jahr ordnete sie alles einem Ziel unter – einer Medaille bei den Europameisterschaften in Österreich.
Am Ende blickt sie nach vollem Einsatz auf zwei Holzmedaillen.
Kurz vor dem Start der EM erhielt sie die Nachricht, dass sie in diesem Jahr wieder im Team-Wettbewerb für das Team Deutschland starten durfte. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch happy. Schnell ging es los im Team-Wettbewerb. Der matschige und aufgeweichte Boden war schwer und rutschig. Dennoch lag das deutsche Team nach den ersten beiden Fahrern an der Spitze des Feldes. Franzi Koch übernahm als vierte dann von der deutschen U23 Meisterin Ronja Eibel. Diese war auf dem Kurs zwei Mal gestürzt. Franzi fuhr konzentriert und schien verlorenen Boden wieder gut zu machen. Der Boden machte es schwer, so schwer, dass sie bei manchen Anstiegen das Rad verlassen und schieben musste. „Es war hart, dennoch habe ich alles gegeben. Durch das Laufen setzte sich dann aber Dreck in die Pedale und ich kam schlecht hinein.“ Dennoch ließ sie sich nicht beirren. Dann wurde sie plötzlich langsamer. Sie „schob“ ihr Rad um die Kurven und verlor immer mehr an Zeit auf die Konkurrenz. „ Ich habe Luft verloren und hatte keinen Gripp mehr.“ Ein Bar Luft weniger ist im Straßenrennen unproblematisch. Anders im MTB und Cross, wo es im Gelände um 10tel Bar geht. Sie machen den Unterschied.
„Ich bin so rumgeeiert. Es tut mir so leid. Die anderen sind so gut gefahren und hatten eine Medaille verdient“, so Franzi unmittelbar nach dem Rennen. Das Team war da längst bei ihr und tröstete sie. Am Ende waren es 33 Sekunden, die zur Bronzemedaille fehlten.
Im Einzelrennen sollte dann alles besser werden. „Der Parcours war sehr schwer. Stets ging es auf und ab. Dazu kam der schwere Boden, der allen zu schaffen machte. Ich hatte mir daher vorgenommen langsam zu starten, um nicht einzubrechen.“ Sie setzte auf die Distanz und darauf, dass die anderen Fahrerinnen nach und nach einbrechen. Nach der ersten Runde fuhr sie auf Platz fünf, konnte sich dann in der nächsten Runde um einen Platz verbessern. Der Abstand zu den Medaillen war aber schon weit mehr als erwartet. Sie zog in der Runde 3 noch einmal das Tempo an, machte deutlich Boden gut. Am Ende reichte es dennoch nicht mehr, Platz vier und die zweite Holzmedaille für Franzi Koch. „Momentan bin ich enttäuscht. Die anderen waren stark genug ihr Tempo durchzuziehen. Gut für sie, schlecht für mich. Vermutlich werde ich in ein paar Tagen gar nicht mehr so traurig sein.“ Wozu auch – die WM steht im September in der Schweiz an. Im vergangenen Jahr fuhr sie bei der WM einen Platz besser als bei der EM. Auch daraus kann sie Motivation ziehen.
Text und Fotos: RSV Unna