Der Versuch Strassenrennen auf Brands Hatch unter den gegebenen Umständen ist leider nicht ganz aufgegangen – ich musste leider Ende der 2. Runde als Führender das Rennen beenden – die Schmerzen im Daumen waren einfach zu groß und die Folgen der Gehirnerschütterung machten mir mit Doppelbildern und rasenden Kopfschmerzen auch nicht unerheblich zu schaffen.
Gerne hätte ich die verbleibenden 8 km zu Ende gefahren – aus heutiger Sicht und dem jetzigen Wissen über den Rennverlauf hätte ich mir von einem Betreuer das große Kettenblatt zurückschalten lassen können und danach in vermindertem Tempo und Puls weiterfahren können – der durch meine Attacken herausgefahrene Vorsprung auf den 4. Platz war schon so groß, dass es wohl sogar zu Bronze gereicht hätte – aber..
Nun bin ich sehr zufrieden mit dem Erreichten unter diesen Umständen – vor 4 Wochen hatte ich persönlich den Traum Paralympics 2012 schon komplett abgeschrieben.
Aus meiner subjektiven Sicht waren es ganz hervoragend organisierte und emotional durchgeführte Paralympische Spiele, uns als Athleten wurde eine Freude und Wertschätzung von wirklich jedem Menschen entgegenbracht, einfach klasse.
Heute werde ich noch im olympischen Dorf die Poliklinik mit Frau Dr. Hirschmüller aufsuchen, dort wird per Röntgenbild geklärt, ob durch die Zugbewegungen am Lenker einer der Drähte im Daumen „verbogen“ wurde, wodurch die enormen Schmerzen herrühren könnten.
Anschließend werde ich mit Frau ein wenig Abschlussstimmung in London aufsaugen und dann mit meinem Team die Abschlussfeier im Stadion begleiten.
Meine Frau und ich werden Morgen ganz in Ruhe in Südengland die Spiele analysieren uns ggfs entscheiden, dass meine Sportzeit auf dem Dreirad nicht mit einer Aufgabe enden kann. Wie und was konkret noch folgen kann, werden wir bei einer guten Flasche Rotwein besprechen.
Vielen Dank für die freundliche und interssierte Begleitung.
Mit sportlichem Gruß
Hans-Peter