Erlebnisbericht der Berlin-Fahrt der Fahrrad AG der Realschule Grünstraße, Hattingen

Berlin, Berlin, wir waren in Berlin!

Hallo liebe Fahrradfreunde,

wir, das sind Davide, Ahmed Afnan, Kornel und Cristina von der Realschule Grünstraße aus Hattingen, sind Anfang Oktober diesen Jahres nach Berlin gefahren, um bei der Deutschen Schulmeisterschaft Mountainbike zu starten. Über unsere Erlebnisse hierbei möchten wir Euch gerne berichten.

 

Unsere Arbeitsgemeinschaft wird im Rahmen einer Kooperationspartnerschaft vom RSC Ruhr-Süd Witten betreut, und so sind wir mit unserem Trainer vom RSC Ruhr-Süd sowie Frau Eyerund, einer ehemaligen, aber sehr engagierten und uns immer noch sehr verbundenen Lehrerin unserer Schule, die vor ca. 2 Jahren die Fahrrad AG ins Leben gerufen hat, zu diesem nationalen Mannschafts-Titelrennen gefahren. Und wir können an dieser Stelle schon sagen: Das war ein super-tolles Erlebnis für uns alle und hat uns nicht nur in sportlicher Hinsicht einen Riesen-Spaß gemacht.

Zwar war der Wettkampf super hart und hat uns viel abverlangt, trotzdem war es eine super Erfahrung, bei so einen starken Rennen vor der historischen Kulisse des alten Flughafen Tempelhof mitgefahren zu sein.

Auf der hervorragend organisierten Veranstaltung hat sich sogar der Schirmherr der Schulmeisterschaft, der Abgeordnete und Vorsitzende des Verkehrsausschuss des Bundestags, Cem Özdemir, mit uns fotografieren lassen.

Und dann haben wir uns natürlich auch noch die Hauptstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten angeschaut. Einer der Höhepunkte dabei war die Besichtigung des Reichstagsgebäudes, in dem der Deutsche Bundestag seine Sitzungen abhält. Wir hatten hier die besondere Gelegenheit, dass uns dieses geschichtsträchtige Gebäude von Hermann Haack, der 20 Jahre selbst Abgeordneter im Bundestag war, freundlicherweise sehr ausführlich und auch aus einem ganz speziellen Insider-Blickwinkel gezeigt wurde.


 

Aber der Reihe nach. Nachdem wir uns bekanntlich überraschenderweise im Juni bei den NRW-Schulmeisterschaften Mountainbike in Herten als Fünftplatzierte für die Endrunde am Mittwoch, den 2. Oktober, in Berlin qualifiziert hatten, war bei uns der Jubel natürlich riesengroß. Denn eigentlich hatten wir allein schon wegen unserer Räder, die zum Teil aus der Flüchtlingshilfe stammten, überhaupt nicht damit gerechnet. Vielmehr hatten wir erst einige Wochen vorher angefangen, etwas sportlicher zu trainieren, und waren deshalb eigentlich zum Lernen, d.h. zum Schauen und Ausprobieren, dorthin gekommen. Und auch vom Alter her zählten wir bei diesem reinen Mannschaftswettbewerb in unserer Altersklasse der ältesten Jungen – Afnan war damals das einzige Mädchen – zu den Jüngsten.

Und nach diesem unerwarteten Erfolg haben wir den Sommer über selbstverständlich noch viel mehr und gezielter trainiert. Und gottlob konnten wir dann auch viele nette und großzügige Geldgeber finden, wie die Sparkasse Hattingen, den Kreissportbund Ennepe-Ruhr, der Bezirk Westfalen-Mitte und die Stadtwerke Hattingen, aber vor allem viele tolle, sehr engagierte Leute aus dem Verein RSC Ruhr-Süd Witten, sodass wir uns neue Fahrräder anschaffen konnten, aber nun auch finanziell in die Lage versetzt wurden, die Reise fest planen zu können. Von den vielen praktischen Hilfestellungen wie Fahrradwartung und Beschaffung von Paletten usw. übrigens ganz zu schweigen.

Als wir dann endlich am Dienstag, den ersten Oktober, direkt nach der Schule mit dem Bus, den uns der Kreissportbund günstig zur Verfügung gestellt hatte, losfahren konnten, waren wir alle sehr erleichtert – aber natürlich auch gespannt, was uns der Wettkampf in der Hauptstadt bringen würde.

Der Renntag begann leider mit Regen und warf somit auch unsere Planungen um, mit dem Rad direkt von unserem Hostel in Friedrichshain zur Strecke nach Tempelhof zu fahren.

Aber das Wetter wurde besser und die Sonne kam heraus, sodass die äußeren Bedingungen schließlich doch nicht so ganz schlecht waren. Immerhin erstreckte sich der Wettkampf über den ganzen Tag: Vor dem Rennen am Nachmittag, das über 9 Runden auf einem knüppelharten Kurs ging, musste vormittags ein schwieriger Technik-Parcours mit vielen vom Regen glitschigen Holz-Hindernissen von jedem Starter/Starterin absolviert werden.

Es waren viele sehr starke Teams mit erfahrenen Fahrern aus ganz Deutschland gekommen, und so war uns schon relativ schnell klar, dass wir als Newcomer nicht auf den vorderen Plätzen landen konnten. Die Konkurrenz, v.a. aus Bayern, war einfach doch schon sehr versiert und erfahren. Das Starterfeld hatte ein so hohes Niveau, dass sogar die super-starken NRW-Meister aus Oer-Erkenschwick „nur“ Fünfter geworden sind (Herzlichen Glückwunsch von dieser Stelle aus aber auch dazu!).

Da wir wie gesagt erst seit kurzer Zeit intensiver trainieren, konnten wir schließlich mit dem elften Platz und einer insgesamt recht passablen Vorstellung, wie viele Experten meinten, dennoch zufrieden sein. Wie auch schon im Juni, sind wir natürlich auch hier wieder eher hingekommen, um Erfahrungen zu sammeln. Allerdings haben wir uns nach diesen faszinierenden Eindrücken fest vorgenommen, dass wir im nächsten Jahr doch noch ein bisschen mehr erreichen wollen. 😉 🙂

War diese Deutsche Schulmeisterschaft, bei der sogar die Nationalhymne bei der Siegerehrung abgespielt würde, für sich nun schon ein tolles Erlebnis für uns alle, so standen dem die folgenden zwei Tage, in denen wir uns dann noch Berlin mit all seinen vielen und beeindruckenden Sehenswürdigkeiten angeschaut haben, nur wenig nach. Schließlich war es für uns alle der erste Besuch in der Hauptstadt überhaupt, und da die meisten von uns ohnehin erst seit relativ kurzer Zeit in Deutschland sind, gab es natürlich auch super viel zu entdecken.

Wir haben wie gesagt innenstadtnah in einem Hostel in Friedrichshain übernachtet, von wo aus wir auch ganz hervorragend mit dem Fahrrädern ohne lange Anfahrtswege die Stadt erkunden konnten.

Und so haben wir uns am nächsten Tag u.a. den Alexanderplatz und die Museumsinsel und vor allem auch das Brandenburger Tor gemeinsam erradelt, – wo man dann auch jede Menge tolle Fotos, insbesondere Selfies, schießen konnte. 🙂

Und am Donnerstag, dem Tag der Deutschen Einheit, haben wir abends dann auch mal richtig Party gefeiert, da es an diesem Nationalfeiertag an diesem besonders symbolträchtigen Ort fast genau 30 Jahre nach dem Mauerfall natürlich auch ein großes öffentliches Fest mit vielen Bühnen und toller Musik gab!

Am Freitag sind wir schließlich ins Regierungsviertel gefahren und sogar in den Bundestag gekommen. Dort haben wir dann wie gesagt unter der sachkundigen Führung von Ex-MdB Hermann Haack all die Flure, Zimmer, Räume und auch den Plenarsaal aus der Nähe gesehen, die man sonst immer nur aus dem Fernseher kennt. Und natürlich war auch die begehbare Glaskuppel des Reichstagsgebäudes ein faszinierendes Erlebnis. Von dort oben hat man einen tollen Rundblick auf Berlin, aber auch hinab auf die Sitzreihen und Pulte der Abgeordneten!

Als wir schließlich am Samstag wieder nach Hause fuhren, waren wir nach den vielen und auch überwältigenden Eindrücken ziemlich kaputt, aber auch super glücklich, dass wir diese tolle Fahrt gemacht haben.

Für uns steht auf alle Fälle jetzt schon fest, dass wir auch im nächsten Jahr wieder bei den Deutschen Schulmeisterschaften mitfahren wollen. Der 06.06.2020, wenn in Herten wieder die NRW-Meisterschaft ausgefahren wird, ist auf alle Fälle schon einmal fest in unserem Terminplan vermerkt!

 

 

An dieser Stelle sagen aber dann erst noch einmal bei allen, die uns dieser Fahrt und den vielen Vorbereitungen dazu unterstützt haben: Ganz ganz Herzlichen Dank! >3

Und wir hoffen, dass wir Euch im nächsten Jahr dann noch mehr berichten können! 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

Text und Fotos:
Fahrrad AG der Realschule Grünstraße, Hattingen

 

 

 

 

 

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