Wie viele Talente haben in den vergangenen Jahren dieses Schild umgehängt bekommen, konnten dies aber nicht umsetzen. Luca Harter zeigt gerade sehr deutlich, dass für ihn nun die Zeit gekommen ist, sich vom Talent zum deutschen Spitzenfahrer in der Cross-Szene zu werden. Bei sieben Auftritten gewann er zwei Rennen und wurde vier Mal Zweiter. Aktuell rangiert er damit auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung des Deutschland-Cups.
Bisheriger Höhepunkt war sein erster Sieg beim schweren Deutschland-Cup in Norderstedt. In der Nähe von Hamburg ging es ständig auf und ab und forderte so die Fahrer in besonderem Maße. „Es war verdammt schwer, da ich noch aus der zweiten Startreihe ins Rennen gehen musste. Allerdings haben wir in der Vorbereitung auch viel Wert auf den Start gelegt, so dass ich immer schnell weg komme. Dies ist mir auch in Hamburg gelungen. Als es an der ersten Welle einen Sturz gab, war ich schon an Platz 2. Da hatte ich Glück, dass ich nicht aufgehalten wurde. Dadurch konnte ich mir einen kleinen Vorsprung herausfahren. Ich habe mich dann in den nächsten Runden immer umgesehen. Als dann kein anderer Fahrer zu sehen war, konnte ich mal ein wenig herausnehmen und Luft schnappen“, so ein strahlender Sieger später. „Wir dachten draußen, dass Luca platt war. Seine Zeiten wurden immer langsamer und die Verfolger kamen näher. Plötzlich drehte Luca dann aber wieder auf und fuhr das Rennen souverän zu Ende“, so ein angespannter Papa und Trainer Sven Harter. Der ehemalige Cross-Nationalfahrer weiß, wie er Luca trainieren muss und fast noch wichtiger, welche technischen Tipps er ihm an der Rennstrecke geben kann. „Dafür, dass Luca erst seit einem Jahr konzentriert Rad fährt und mit dem Fußball und Tennis aufgehört hat, fährt er klasse. Bis zu den Dt. Meisterschaften im Januar hat er noch ein wenig Zeit sich zu entwickeln. Ich bin gespannt, wie es bei ihm weiter geht“, so Sven Harter.
„Ich freue mich, dass ich nach Franziska Koch der zweite Fahrer bin, der vom Stevens-Racing-Team unterstützt wird. Bei der Materialschlacht im Cross ist es besonders wichtig mit einem guten und leichten Rad unterwegs sein zu können. Ich hoffe nun gesund und von Stürzen verschont zu bleiben.“
Bereits einen Tag nach Hamburg ging es für Luca Harter in Lohne erneut um Punkte für den Deutschland-Cup. Auf dem schweren und technisch anspruchsvollen Kurs steuerte er sein Bike erneut durch die richtige Spur und landete auf dem zweiten Platz.
Sven Harter zeigte in der stark besetzten Seniorenklasse, dass er immer noch zur deutschen Elite gehört. Mit den Plätzen fünf und sieben setzte auch er ein kleines Ausrufezeichen. Technisch immer noch einer der besten Fahrer im Feld, erholt er sich inzwischen immer mehr von einem Bandscheibenvorfall und deutet damit an, dass es weiter bergauf gehen kann.
Text und Fotos: RSV Unna