Michel Heßmann ackert für Silbermedaille

Es sollten die erwartet schweren 140 Kilometer im Rennen der Junioren werden.

Bereits kurz nach dem Start in Kufstein, noch in der neutralisierten Phase, war das Fed sehr nervös. Immer wieder gab es Stürze. Das deutsche Nationalteam um Michel Heßmann vom RSV Unna hatte alles darauf ausgerichtet, für Marius Mayerhofer zu fahren. Entsprechend führte das deutsche Nationalteam das Feld entlang des Inn an. Michel Heßmann war es immer wieder, der auf den ersten 60 Kilometern vorne an der Spitze zu sehen war. Im Stile eines Zeitfahrers lag er mit den Unterarmen immer wieder auf dem Lenker, um so die größtmögliche Aerodynamik erreichen zu können. Er sorgte damit immer wieder, zwischenzeitlich mal abgelöst von einem britischen, einem amerikanischen oder belgischen Fahrer, das es von Beginn an ein verdammt schnelles Rennen wurde.

70 Kilometer vor dem Ziel ging es den ersten Berg hinauf zum Gnadenwald. Eine 2600m lange Passage mit Durchschnittlich 12%. Dort, wo Toni Martin am Mittwoch seine Chance auf Edelmetall verlor, musste auch Michel Heßmann Meter um Meter reißen lassen. Das war die Phase, in der sich der dt. Kapitän Mayerhofer mit dem Italiener Piccolo absetzen konnte.

Mit einer Energieleistung gelang es Michel Heßmann dann aber wieder, den Anschluss in die erste Verfolgergruppe herzustellen. Mit 56 Sekunden Rückstand auf die beiden Spitzenfahrer überfuhr er die erste Zielpassage in Innsbruck. Von hier aus ging es dann in die letzten beiden Schlussrunden mit dem 7,9 Kilometer langen Anstieg nach Igls. Die Belgier, um den großen Favoriten Evenepoel, machten hier dann richtig ernst. Sie zogen ein wahnsinniges Tempo auf. Das Feld dezimierte sich mehr und mehr. Die abgehängten schienen plötzlich zu stehen. Auch Michel Heßmann musste, gezeichnet von der großen Vorarbeit, die Spitze ziehen lassen.

Am Ende kam er glücklich aber erschöpft als 27. ins Ziel. „Es war eine tolle Woche hier in Österreich. Ich habe ja schon viel erlebt, dass hat aber alles noch einmal in den Schatten gestellt. Super vor allen Dingen, dass sich die Arbeit heute gelohnt hat. Marius Meyerhofer ist ein starkes Rennen gefahren und hat zurecht die Silbermedaille gewonnen. Ich glaube, auch wenn wir nach der Anstrengung alle völlig fertig sind, dass wir heute ein wenig feiern werden.“

 

 

 

 

 

Text und Foto: RSV Unna

 

 

 

 

 

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