Die 52.Bremer Sixdays wurden in der letzten Woche zu einem echten Höhepunkt in der Sportstadt Bremen. Ein knallvoller Innenraum, vollbesetzte Tribünen und dazu großer Sport auf der Bahn: Zu dem internationalen Weltklasse Starterfeld gehörte auch der Unnaer Lucas Liß.
Mit seinem belgischen Partner Moreno De Pauw schaffte er in jeder Nacht das „500 m Zeitfahren“ als Sieger zu beenden. Zusätzlich gewann Lucas noch ein Punktefahren und ging damit in Bremen siebenmal auf die Ehrenrunde. Leider musste sein belgischer Partner, der in dieser Saison schon das Londoner 6 Tagerennen gewann, am vorletzten Abend wegen einer Virus Infektion das Rennen aufgeben. Lucas bestritt dann die restlichen Rennen mit dem Österreicher Andreas Graf.
Am letzten Donnerstag hat die Erkältung auch Lucas Liß erwischt. Ein unglücklicher Zeitpunkt für ihn. Denn am 28. Januar, Donnerstag, beginnt das Berliner 6 Tagerennen. Berlin ist das „Non plus Ultra“ aller Sxdays. Hier gehört Lucas mit dem jetzt für Österreich startenden Berliner Andreas Müller zum Favoritenkreis der 16 Teams aus 12 Nationen Für das Rennprogramm des Berliner 6 Tagerennens hat ein folgendes interessantes Interview gegeben: Während früher die Sechstagerennen über sechs Tage gingen, an denen die Rennfahrer pausenlos Rad fuhren und pro Tag maximal drei Stunden Zeit zum Ausruhen und Essen auf der Bahn hatten, ist der Tag eines Sechstage-Fahrers heutzutage klar gegliedert. Hierzu haben wir Scratch-Weltmeister Lucas Liß befragt.
Inzwischen schlafen alle Rennfahrer im Hotel, denn „neben dem Radfahren am Abend ist – auch wenn es sich etwas komisch anhören mag – die Regeneration und der Schlaf das Wichtigste für uns Rennfahrern während der sechs Tage“, erklärt Sechstage-Fahrer Lucas Liß. Je nachdem, wann die Profis ins Bett kommen – „hier in Berlin wird es gegen 3 Uhr nachts sein“ –, gilt es für sie (mit Ausnahme am Familiensonntag) erst einmal möglichst bis in die Mittagsstunden hinein zu schlafen.
Nach dem Ausschlafen geht es direkt zu einem ausgiebigen Frühstück. „Da das Frühstück der Beginn unseres Arbeitstages ist, können wir dort auch mal etwas schlemmen“, berichtet Liß mit einem kleinen Grinsen. „Gerne essen wir Rührei, Brötchen mit Marmelade, Wurst oder Käse und natürlich auch Müsli. Dazu gibt es Kaffee oder Tee und etwas Saft. Außerdem unterhalten wir uns dort auch etwas mit unseren Rennfahrerkollegen und tauschen uns aus, bevor das Sportprogramm beginnt.“
Danach geht es auf die Radrennbahn. „Die einen gehen zuerst zur Massage, andere fahren sich erst auf der Bahn oder auf der Rolle die Beine etwas locker, bevor sie zur Massage gehen“, so Liß. „Das ist sehr wichtig, denn sonst hätte ich den ganzen Abend über schwere Beine und könnte nicht mein Leistungspotential abrufen.“ Gegen 17 Uhr gibt in der Fahrerküche das „Mittagessen“ für die Sechstage-Fahrer. „Dort gibt es dann leichtere Dinge zu essen, die einfach zu verdauen sind, Nudeln oder Reis, etwas Fleisch und Salate und zum Nachtisch vielleicht noch einen Joghurt oder Pudding“, erklärt Liß.
„Anschließend haben wir etwas freie Zeit, entweder zum Ausruhen, um etwas im Computer zu schauen, zu lesen, oder auch um die Nachwuchswettbewerbe im Rahmenprogramm zu verfolgen“, sagt Lucas Liß.
Gegen 19:30 Uhr fällt mit der Fahrervorstellung schließlich Startschuss für das allabendliche Sportprogramm. Die Rennfahrer stehen von da an rund fünf Stunden unter höchster Spannung und Konzentration, um bei den einzelnen Teilwettbewerben eine bestmögliche Leistung abrufen zu können. „Nach den Rennen und bevor es ins Bett geht, gibt es in der Fahrerküche noch einmal einen kleinen Happen“, ehe ab 3 Uhr der Tagesablauf wieder von vorne losgeht.
Im Rahmenprogramm wird mit Luca Felix Happke ein weiterer RSV Unna Fahrer am Start stehen. Bundestrainer Taudte hat Felix für das 6 Tagerennen in die Junioren Nationalmannschaft berufen. Er wird dort mit dem Venusberger Felix Groß ein Team bilden. Starke Teams aus 6 Nationen kämpfen hier 3 Tage um den Sieg im Junioren Zukunftsrennen.
Auf dem Bild:
Lucas Liß,re, und Luca Felsx Happke vertreten den Unna Sport bei den Sixdays in Berlin
Text und Foto: RSV Unna