Der Unnaer Radsport hat einen weiteren schweren Verlust erlitten. Nach Kai Lorenz, Anfang Januar, verstarb am 26. Januar Lucjan Liß im Alter von 64 Jahren nach einer mit enormer Kraft ertragenen schweren Krankheit.
In den 70er Jahren gehörte Lucjan Liß zur Weltelite des Radsports. 1971 holt er sich mit dem polnischen Vierer die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Mendrisio (Schweiz). Bei den Olympischen Spielen in München gewann er mit dem Team die Silbermedaille, und ein Jahr später in Barcelona wurde er mit Szurkowski, Mytnik und Szozda Weltmeister im Vierermannschaftsfahren.
Lucjan errang auch zahlreiche Siege in Straßenrennen, er gewann unter anderem die Polen-Rundfahrt, wurde 7. der Internationalen Friedensfahrt Warschau-Berlin-Prag und 2. in der Bulgarien-Rundfahrt, aber die Medaillen bei der WM und den Olympischen Spielen waren die Höhepunkte seiner Laufbahn.
Wegen einer Nierenkrankheit kam der Oberschlesier 1978 nach Unna, um sich medizinisch behandeln zu lassen. Er blieb hier und schloss sich als Trainer dem RSV Unna an. Mit seinen fachlichen Qualitäten hatte er bis heute maßgeblichen Anteil an den Vereinserfolgen und war für Generationen von Unnaer Radsportlern ein guter Ratgeber und Betreuer.
Seinen Sohn Lucas, der 2003 beim RSV Unna seine erste Rennlizenz löste, führte er als Trainer bis in die Bahn-Weltspitze. Während Lucas im Radsport erfolgreich ist, steht seine jüngere Schwester Laura als Pianistin vor einer großen Karriere. Auch an ihrer Entwicklung nahm der Verstorbene großen Anteil.
Der Unnaer Radsport trauert mit der Familie von Lucjan Liß.
Lucjan Liß mit Sohn Lucas.
Text und Foto: RSV Unna