Mountainbike : Hannes Berg plant großen Auftritt

Dortmund, 25.01.2011, Peter Kehl

Im Dortmunder Radsport tut sich nichts? Könnte man sagen, vergleicht man die aktuelle Situation mit der in der gar nicht so fernen Vergangenheit. Noch in den 1990er-Jahren gab’s 18 Straßenrennen, dazu die Six-Days und den Großen Weihnachtspreis in der Westfalenhalle. Nicht zu vergessen ein funktionierendes Vereinsleben.

Während der Rennsport im Profibereich durch das Team Nutrixxion mit Teammanager Mark Claußmeyer im Männer und Frauenbereich seit 2004 große Fortschritte machte, schickt sich der gebürtige Mengeder Hannes Berg an, den Mountainbike-Sport in Dortmund auf die Beine zu helfen.

Und das schon seit 2006. Aus bescheidenen Anfängen wurde eine Erfolgsstory. Am Rande eines Rad-Marathons wurde die Idee geboren, die ersten beiden Fahrer kamen aus Unna und hießen Mike und Christine Zucht. Ein Jahr später saßen schon 13 Fahrer auf den Bikes von Hannes Berg und fuhren von Erfolg zu Erfolg. Da lag es auf der Hand, dass die Mannschaft vom ersten Tag an „Team Berg Germany“ hieß. Seit der Premiere hat es gut 300 Siege eingefahren, stand 400 Mal auf dem Podest und 500 Mal in den Top-Ten der Ergebnislisten. „Wenn mich heute jemand fragt, wo wir in Deutschland als Mannschaft stehen, dann kann ich das nicht wirklich sagen. Vielleicht unter den ersten Fünf. Auf jeden Fall wollen wir in 2011 die erfolgreichste Equipe in NRW werden“, so Hannes Berg.

Wer mit Berg spricht, der verspürt die Leidenschaft, die dieser Mann versprüht. Er wolle etwas aufbauen in Dortmund, eine Nachwuchs-Mannschaft auf die Beine stellen, Kinder und Jugendliche von der Straße holen, um sie für den MTB-Sport zu begeistern. Berg, über Jahre hinweg erfolgreicher Geschäftsmann in Italien und seit 2005 einziger Fahrradrahmen-Bauer in Dortmund, hat Visionen – aber keine unrealistischen Träume. Er arbeitet an einer „Mountainbike-Hochburg Dortmund“, zudem an einem „Zwei- oder Dreitages-Event“ mit der internationalen Bike-Elite. Während man bislang an kleine verträumte Orte im Schwarzwald, an Winterberg, Willingen oder Grafschaft dachte, wenn man über Bike-Festivals redete, könnte in gar nicht ferner Zukunft ein neuer Name für Aufsehen sorgen: Asseln.

Wie bitte, Asseln. Natürlich muss man schon zweimal hinhören, um es zu glauben. Berg sieht in der ehemaligen Bergwerks-Halde in Asseln eine ideale „Location“, um in der Sprache der Biker zu bleiben. Auf der Halde könne man einen idealen und attraktiven Rundkurs präparieren, auf dem sowohl die Fahrer als auch die Zuschauer auf ihre Kosten kämen. Das Umfeld stimme ebenfalls.

Es gibt also genug zu tun, zumal sich das Team im Umbruch befindet. Anfang Januar verpflichtete Hannes Berg mit dem Elitefahrer Sebastian Szraucner einen spektakulären Neuzugang. Nur einen Tag nach Szraucner unterschrieb der Bonner Michael Osinski für zwei Jahre in Dortmund.

Mit der Präzision eines Uhrwerks fuhr Szraucner dann auch am Wochenende in Bocholt seinem dritten Rennen den dritten Sieg für das Team heraus. In einem für diese Jahreszeit ungewöhnlich schnellen Rennen zeigte er, was man in diesem Jahr von ihm erwarten kann.


Info
Loch im Rahmen

Das Markenzeichen der Produkte von Hannes Berg sind besonders leichte Rahmen. Der Betriebswirt und Informatiker fand in Italien zum Rahmenbau und fiel in Deutschland durch seine ungewöhnlichen und sehr leichten Produkte auf. Der patentierte Rahmen mit dem Loch sorgte in der Rennszene für Aufsehen.

Elitefahrer Sebastian Szraucner ist sicherlich der spektakulärster Neuzugang. Der 24-jährige hat schon fast alles geschafft, Nationalmannschaft, Landesmeister, Kaderfahrer und Weltcupfahrer. Dieser komplette Mountainbiker bereichert nicht nur die Dortmunder Radszene, er sorgt auch für überregionales Interesse.

 

 

 

 

 

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