Drei Wochen vor dem Start in Genthin, wo die Deutschen Meisterschaften 2010 im Einzelzeitfahren und Mannschaftszeitfahren stattfinden, wurde beim RSV Do.- Nord die Idee geboren, dort eine Mannschaft ins Rennen zu schicken. Unterstützt wurde die Idee vom Bezirk Westfalen Mitte und der IG Dortmund, die Organisation wurde von Dortmund Nord übernommen.
Am 11.09.2010 fahren wir mit den Fahrern Sebastian Schübbe, Lucas Heinatsch, Louis Leinau und Leonard Volmerg nach Genthin, Betreut werden sie von Frau Heinatsch und von mir, Siegfried Gebauer. Die Unterkunft ist 13 Km vor Genthin in Parey, von wo wir noch am selben Tag zur Nummernausgabe und zur Streckenbesichtigung fahren. Danach geht es zum Nudelessen und auf einem Verdauungsspaziergang. Um 22:00 Uhr ist dann Bettruhe.
Am nächsten Tag ist um 8:00 Uhr für die Fahrer Frühstück und um 8:30 Uhr für die Betreuer die Teamleiterbesprechung. Um 10:00 Uhr ist Abfahrt mit den Rädern zur Rennstrecke. Dort wird sich noch mal warmgefahren, getrunken, gegessen und sich auf die zufahrenden 40 KM vorbereitet. Start 13:14 Uhr.
Alle Mann zur Übersetzungskontrolle und im Startraum noch fünf Minuten auf die Bank setzen. Nun rauf auf die Rampe, Startaufstellung, neutrale Helfer halten die Fahrer. Dann der Start, einer der Jungs wäre bald gestürzt, es geht aber gerade noch mal gut.
Der Vierer ist unterwegs, jetzt liegt es an ihnen, die 40 Km hinter sich zu bringen.
Ziel ist es, unter einer Stunde zu bleiben und die großen Mannschaften zu ärgern. Die Geschwindigkeit variiert zwischen 42 und 50 Km/h und so wird bis zur ersten Wende sehr gut gefahren. Nun geht es wieder zurück zum Ziel. Die Jungs sind voll bei der Sache, die nach uns gestartete Mannschaft aus Württemberg holt nur langsam auf, doch kurz vor der Zielrunde wird unser Begleitfahrzeug an die Seite gewunken, damit die Württemberger vorbei fahren können. Nun hat unsere Mannschaft ein Ziel. Der Abstand zu dieser Mannschaft bleibt auch nach der ersten Zieldurchfahrt konstant. Die Geschwindigkeit liegt immer noch bei 42 bis 50 Km/h und hinter uns ist auch noch keine weitere Mannschaft zu sehen. Aus dem Begleitfahrzeug heraus werden Lucas, Sebastian, Louis und Leonard, der das Kommando für den Vierer hat, angefeuert. Dann wieder die Wende, wir mit dem großen Wagen müssen vor der Wende drehen und das ist nicht einfach. Die Jungs meinen im nachhinein, es sah lustig aus als sich der Wagen quer auf der Strecke befand, uns war da anders zumute, doch auch das klappte.
Die letzten 10 km: man sieht deutlich, dass einige Fahrer Mühe haben das Tempo zu halten, dennoch nimmt die Geschwindigkeit nicht ab.
5 km vor dem Ziel: der Vierer der Thüringer macht hinter uns Druck und holt auf.
3 km bis zum Ziel: wir werden überholt, unsere Jungs feuern sich gegenseitig an, nur nicht nachlassen, unter einer Stunde bleiben.
1 km bis zum Ziel: Lucas gibt die Kanalbrücke hoch noch mal alles und verabschiedet sich dann, die drei Anderen müssen nun das Ding zu Ende fahren, drei Kurven noch, auch sie werden gut gefahren.
Die Zielgerade, noch 200m: bei Sebastian schwinden die Kräfte zusehends.
Noch 100m: Sebastian kämpft um den Anschluß, der dritte Fahrer zählt.
Zieldurchfahrt: die Zeit 56:28,95! Unter einer Stunde, das Ziel wurde erreicht.
Sebastian Schübbe liegt in der Wiese und ist komplett ausgepumpt, den andern Drei geht es auch nicht besser. Wir haben nun noch Zeit bis die letzte Mannschaft ins Ziel kommt und so fahren die Vier sich noch aus.
So, nun warten wir auf das Ergebnis, nach einer kurzen Zeit steht das Ergebnis fest, alle Mannschaften sind im Ziel, alle unter einer Stunde.
Erster wird die Mannschaft aus NRW, Zweiter Brandenburg 1 und Dritter Württemberg 1, wir vom Bezirk Mitte werden 16.
Etwas traurig, aber dennoch zufrieden heißt es nun die Sachen packen und die Heimreise antreten, die aber dank Sebastian noch recht lustig wird.
Für die geleistete Unterstützung möchte ich mich noch mal bei Frau Heinatsch und natürlich bei den Leuten aus den Vereinen und Verbänden bedanken, ohne die das nicht möglich gewesen wäre.
Des weiteren möchte ich mich bei Lucas, Sebastian, Louis und Leonard für ihre engagierte Fahrt bedanken, mit euch würde ich immer wieder fahren.
Die Leistung war für die kurze Zeit, die wir zur Vorbereitung hatten, doch recht gut und ich würde mich freuen, wenn wir das nächstes Jahr mit einer etwas längeren Vorlaufzeit wiederholen könnten.
Siegfried Gebauer (Betreuer und Trainer RSV Dortmund Nord)