Was ist das für ein Hammer. Seit dem 01. August fährt sie als Profi im Team Sunweb. Jetzt fährt sie gegen die Weltelite ihren ersten Profisieg im Rahmen der Boels Ladies Tour in den Niederlanden.
Es war ihre zweite Rundfahrt im Trikot Sunweb. Sie soll, so die Idee des Teamleitung, mit Ruhe den nächsten Schritt im Frauenradsport machen. Für Franzi Koch eine ideale Situation, sich mit Zustimmung des Teams auch ausprobieren zu können.
Bereits die ersten drei Etappen zeigten, dass sie schon weiter ist, als alle es von ihr erwartet haben. Die Plätze 13, 14 und erneut 13 machten deutlich, dass sie bereits in der erweiterten Spitze des internationalen Frauenradsports angekommen ist. Auf der vierten Etappen konnte sich vorne eine große Gruppe mit Charlotte Becker, die hier als 19. ins Ziel kam, absetzen. Franzi Koch kam mit dem Hauptfeld und einem Rückstand von über zwei Minuten ins Ziel.
Auf der Etappe von Arnhem nach Nijmegen wurde es von Beginn an unruhig. Die Frauen attackierten immer wieder, sobald eine Ausreissergruppe wieder gestellt werden konnte. So wurden es von Beginn an schwere 135 Kilometer. Als das Feld mit allen Favoritinnen 45 Kilometer vor dem Ziel wieder zusammenrollte setzte Franzi Koch zu ihrer Attacke an. Gemeinsam mit der luxemburgischen Meisterin Christine Majerus, der Niederländerin Kelly Markus und der Schwedin Sarah Penton konnte sie sich vom Feld absetzen. Schnell wuchs der Vorsprung des Quartetts auf zwei Minuten an. Das Tempo in der Spitze, insbesondere durch Franzi Koch mitgestaltet, war so schnell, dass Sarah Penton acht Kilometer vor dem Ziel reißen lassen musste.
Zu dritt kamen sie dann in Nijmegen auf die Zielgerade. Während Kelly Markus im Sprint frühzeitig eliminiert wurde, rauschten Franzi und Majerus auf die Ziellinie zu. Schulter an Schulter ging es auf die letzten Meter. Mit dem bekannten Tigersprung schob Franzi ihr Rad im letzten Moment noch an der luxemburgischen Meisterin vorbei und gewann in der Zentimeterentscheidung die Etappe für sich.
„Ich kann es nicht glauben, ich habe so etwas nicht erwartet; es ist wirklich großartig“, strahlte Koch im Ziel. „Majerus war in der Spitzengruppe am besten für die Gesamtwertung positioniert, also war es meine Aufgabe ruhig zu bleiben und die Karten für unser Fahrerinnen weiter hinten zu spielen. Als Markus in den letzten Kilometern attackierte, blieb ich auch ruhig, bevor ich die Lücke schloss. Ich wusste, dass es in den letzten 250 Metern eine anspruchsvolle Links-Rechts-Kombination geben würde und wollte deshalb in zweiter Position bleiben, um dann Vollgas ins Ziel zu sprinten. Es ist ein toller Start in meine Karriere und meine Zeit mit dem Team und ich hoffe, dass wir das in Zukunft fortsetzen können“, so die junge Sportlerin, die jahrelang das Trikot des Rad Teams Stadtwerke Unna trug.
Text und Foto: RSV Unna